Demokratie als Lebensform bietet ein fruchtbares Umfeld für Dialog und Resonanz. Aber wie führen wir einen Dialog? Was sind unsere Kommunikationsmittel? Umarmen wir die Stimmlosen? Wenn wir uns sicher, vertrauensvoll und befähigt fühlen, können wir integrative und empathische Gemeinschaften aufbauen, in denen wir eine gemeinsame Sprache und Basis finden, aber auch unsere Unterschiede erforschen und sie versöhnen.
Dieses Modul baut auf unseren demokratischen Grundlagen auf, zeigt uns, wie wir diese auf Traumasensibilität ausrichten und neue Wege der Partizipation und Inklusion für Betroffene von traumatischen Belastungen sichern können.
Wie finden wir Freunde? Wen schließen wir aus und was prägt unsere Sozialisierung? Jede*r von uns hat eine andere Geschichte und einen anderen Bindungsstil, und das gilt auch für Kinder. Schulen sind soziale Räume, in denen Kinder interagieren und lernen, andere zu akzeptieren und abzulehnen, akzeptiert und abgelehnt zu werden. Sie lernen von ihren Mitschülern, aber auch von ihren Erzieher*innen und Lehrer*innen.
Die Art und Weise, wie jeder Einzelne an seinem sozialen Leben teilnimmt und es gestaltet, wird durch frühe Bindungserfahrungen geprägt. Bindung stimuliert oder hemmt die Art und Weise, wie wir uns auf andere beziehen. Wenn Kinder oder Erwachsene negativen Kindheitserfahrungen oder Traumata ausgesetzt sind, wird ihr Vertrauen und ihre Fähigkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen, beeinträchtigt. Insbesondere in Kontexten wirtschaftlicher, erfahrungsbezogener und kultureller Vielfalt bringen Kinder und Mitarbeiter jeweils ihre eigenen Bindungsstile in die Schule ein.
Studien zeigen, dass über 50% der deutschen Bevölkerung belastende Kindheitserfahrungen gemacht haben. Das bedeutet, dass mindestens jedes zweite Kind Schwierigkeiten beim Aufbau gesunder Beziehungen haben kann. In diesem Modul werden die Teilnehmer Zuneigung annehmen, ihre Kraft verstehen und die Werkzeuge erwerben, um die Schüler beim Aufbau starker und positiver Beziehungen zu coachen.
Fühlen wir mit dem Kopf oder mit dem Herzen? Dieses Modul ist eine Reise durch das aufschlussreichste Mysterium unseres Universums: unser Gehirn. Auf frische und kreative Weise lernen wir die neuesten neurowissenschaftlichen Entdeckungen kennen, die Emotionen und Verhaltensweisen prägen. Wir werden verstehen, wie Traumata und toxischer Stress unsere Kognition beeinflussen, wie die Neuroplastizität des Gehirns zu unseren Gunsten genutzt werden kann. Wir werden Gedächtnis und Wahrnehmung erforschen und ansprechen, wie biologische und psychosoziale Faktoren emotionalen und körperlichen Schmerz verursachen können. Zu guter Letzt werden wir unser eigenes Toolkit mit vielen Instrumenten zusammenstellen, die es uns ermöglichen, Kinder darin zu coachen, gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Lehrer*innen und Erzieher*innen sind Coaches, sie bereichern Kinder nicht nur mit Wissen, sondern auch mit emotionaler Intelligenz. Sie geben ihnen Kraft, sie unterstützen sie bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten, behalten ihr emotionales Wohlbefinden im Auge, verfolgen ihre Stimmung und Leistung und ermutigen sie, mitwirkende Mitglieder ihrer Gemeinschaft zu sein. Aber Helfen kann weh tun, besonders wenn die Exposition gegenüber toxischem Stress die persönliche Toleranzschwelle übersteigt. Pädagogen sind nicht immun gegen toxischen Stress, sie sind die Empfänger der Stressoren die sich in ihrem Klassenzimmer und ihrer Umgebung auslösen.
In diesem Modul analysieren wir unsere individuellen und kollektiven Resilienzwerkzeuge und lernen, wie sich eine gute Selbstfürsorge auch auf das Wohlbefinden in unserer Umgebung auswirkt.
In der modernen Pädagogik gibt es kein Versagen, es fehlt einfach an Resonanz. Pädagogen in der heutigen beschleunigten Welt haben eine exponentiell herausfordernde Aufgabe. Unterrichtsstunden müssen oft dafür verwendet werden, die Voraussetzungen für Konzentration und Lernbereitschaft zu schaffen. Kinder können trotzig, ablehnend, abgelenkt, wütend, störend oder depressiv sein.
Wenn es Kindern schwer fällt, ihre Emotionen zu harmonisieren, wenn toxischer Stress ihre Gehirnanatomie verändert, wenn ein Trauma den Zugang zu den höheren kognitiven Funktionen ihres Cortex hindert, arbeitet das Gehirn nicht mit, egal wie viel Liebe oder Bestrafung ausgeübt wird. Glücklicherweise zeigt uns die Wissenschaft, wie die Neuroplastizität des Gehirns auf unserer Seite spielen kann. In diesem Modul entdecken wir die Kernwerte des traumasensiblen Unterrichts und eignen uns Techniken zur Förderung der Regulation und Steigerung der Konzentration an.
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